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Michael Cramer bekommt das Bundesverdienstkreuz

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Michael Cramer bekommt das Bundesverdienstkreuz


Für Michael Cramer stellen Grenzen keine Hindernisse dar. Einst Abgeordneter in der geteilten Stadt Berlin und später im Europäischen Parlament kurz nach der Osterweiterung, ist die Grenzerfahrung eng verwoben mit seinem politischen Leben. Schon zu Zeiten der deutschen Teilung glaubte er immer an die Überwindung der Spaltung zwischen Ost und West, aber auch der Diktaturen in Europa. Aber besonders als Verkehrspolitiker versteht sich Michael Cramer darauf, Wege zu bereiten und Verbindungen zu schaffen - sei es über physische Grenzen oder über ideelle. Das macht sein Wirken auch so kostbar für Europa: Denn obwohl in der Europäischen Union viele Grenzzäune gefallen sind, ist die einstige Teilung in Ost und West immer noch gegenwärtig. Die europäische Einigung vollzieht sich eben nicht allein durch Unterschriften unter Verträge - sie braucht Menschen, die aktiv und beharrlich am Zusammenwachsen Europas arbeiten. Michael Cramer machte sich darum in außergewöhnlichem Maße verdient. 

 

Beeindruckendes Zeugnis von Michael Cramers Leistungen ist der “Europa-Radweg Eiserner Vorhang”. Seiner Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass die EU den 10.000 km langen Radweg fördert, der entlang des ehemaligen Todesstreifens über den gesamten europäischen Kontinent verläuft. Nach dem Vorbild des von ihm initiierten und konzipierten “Berliner Mauerradwegs” verbindet der “Iron Curtain Trail” 20 Länder, von denen 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind. Viele der angrenzenden Länder arbeiten gemeinsam an seinem Ausbau. Damit ist der “Europa-Radweg” gleichzeitig ein Instrument, das das weitere Zusammenwachsen zwischen Ost und West fördert als auch ein identitätsstiftendes Symbol der europäischen Einigung. Michael Cramers Radtourenbuch, das Karten und Geschichte der Strecken vereint, erscheint bereits in fünf Bänden und spiegelt die Leidenschaft wieder, mit der er sein Projekt vorantreibt.

 

Auch im europäischen Eisenbahnnetz geht es Michael Cramer darum, die Narben zu heilen, die Kriege in Europa einst geschlagen haben. Herausragendes Beispiel für den Fernverkehr ist sein Einsatz für die Zugstrecke “Rail Baltica”, die die baltischen Staaten an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz anschließen soll. Aber auch bei den regionalen grenzüberschreitenden Verbindungen fehlen häufig nur wenige Kilometer Schiene zwischen europäischen Nachbarländern. Mit Verve kämpft Michael Cramer für gezielte Investitionen in diese kleinen europäischen Lückenschlüsse statt in prestigeträchtige, aber fragwürdige Großprojekte. Sein Engagement trägt Früchte: 2017 förderte die EU erstmals die kleinen Lückenschlüsse und damit zum Beispiel die Wiederherstellung der Bahnverbindung zwischen Spanien und Frankreich am Col du Somport in den Pyrenäen. Die Nachfrage nach diesem Programm war so hoch, dass das Budget aufgestockt wurde. Die Lückenschlüsse leisten einen großen Beitrag für die alltägliche Mobilität der Menschen in den europäischen Grenzregionen und für das Zusammenwachsen Europas im Kleinen.

 

Die hier beschriebenen Beispiele werfen nur kleine Schlaglichter auf die Verdienste Michael Cramers. Er betreibt Verkehrspolitik für das große Ganze: Für eine andere europäische Mobilität mit fairem Wettbewerb statt der Benachteiligung der Schiene, zum Schutz des Klimas und unseres Planeten. Das lässt er auch jeden wissen, der ihn kennenlernt: Ohne eine Mobilitätswende, kann der Klimaschutz nicht gelingen. Und er betreibt Verkehrspolitik, um die Menschen Europas einander näher zu bringen. Indem er reale Verbindungen zwischen den europäischen Ländern schafft und damit Wege für deren Austausch bereitet, verstetigt er das Zusammenwachsen Europas und damit auch das wertvollste Gut der europäischen Einigung - den Frieden zwischen den einst verfeindeten Staaten. 
 

Michael Cramer wurde am 16. Juni 1949 in Gevelsberg/Westfalen geboren. Er ist seit 2004 Mitglied des Europäischen Parlaments. Dort war er zehn Jahre lang verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA und von 2014 bis 2017 Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und Tourismus. Seit September 2014 ist er Vorsitzender des fraktionsübergreifenden Diskussionsforum „Rail Forum Europe“.


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